Österreich II
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Im Juni 1981 präsentierte der Generalintendant des ORF, Gerd Bacher, dem Journalisten und TV-Kommentator Hugo Portisch den Vorschlag, die Geschichte der Zweiten Republik zwischen 1945 und 1955 in einer Serie von TV-Dokumentationen darzustellen.
Das Projekt drohte in der Anfangsphase zu scheitern, da große Teile der in hiesigen Archiven erwarteten filmischen Zeugnisse zur österreichischen Vergangenheit entweder bereits vernichtet oder nicht mehr auffindbar waren. Erst durch Recherchen in den Archiven der ehemaligen Besatzungsmächte konnten historisch wichtige Bestände wiederentdeckt werden. Zur Erschließung der gesammelten audiovisuellen Materialien wurde unter der Leitung von Peter Dusek das Historische Archiv des ORF aufgebaut.
Neben Interviews mit Personen der Zeitgeschichte griff man während der Vorbereitung der TV-Serie auch auf die Methoden der oral history zurück. Abseits der politischen Geschichte schilderten auch einfache Menschen die Alltagsgeschichte der Nachkriegsjahre. Der Zugang zu den staatlichen Archiven Österreichs blieb Portisch und seinen Mitarbeitern zumeist verwehrt, da die hoheitlichen Akten aus der Zeit nach 1945 noch der 70-jährigen Archivsperre unterlagen.
Um dennoch wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zu präsentieren, zog Portisch unter anderen die Universitätsprofessoren Erika Weinzierl, Gerald Stourzh, Norbert Schausberger, Gerhard Jagschitz, Manfried Rauchensteiner sowie den Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Herbert Steiner, als Berater heran.